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Sprayroboter im Brückenbau

Premiere des Sprayroboters in Österreich

Erstmals in Österreich – vielleicht auch in Europa – wurde eine Polyurea Spritzfolie nach ETAG 033 von der Rojek GmbH mit einem Sprayroboter verlegt.

Am Grazer Hauptbahnhof sollte eine neue Bahnbrücke errichtet werden. Die Herausforderung bestand in der relativ kurzen vorgegebenen Bauzeit von 14 Tagen für die Betonierung, Beschichtung, den Schieneneinbau, Abdichtung und Schüttung, da bereits bis zur Brücke sämtliche Arbeiten fertig waren.

Ausführungsdetails

Ort:

Graz Hauptbahnhof Drehscheibe

Bauherr: ÖBB

Auftraggeber: STRABAG-Züblin

Beginn der Projekt­durchführung:

Montag 17. Dezember 2012

Die Einschalungsarbeiten waren vorab durchgeführt worden, so dass die Strabag/Züblin um 5 Uhr morgens mit dem Betonieren des Tragwerks beginnen konnte. Gearbeitet wurde mit einem Beton W/Z bzw. W/B 0,42, um auf den frischen Beton den Frischbetonschutz auftragen zu können. Um 18:30 Uhr waren ca.1.000 m³ Beton gegossen. Die Stärke des Betontragwerkes beträgt 1,40 m.

Bereits am gleichen Tag um 20:00 Uhr wurde von der Firma Rojek mit dem Flügelglätten begonnen und gegen 22:00 Uhr konnte die erste Frischbetongrundierung aufgetragen werden. Hierbei handelt es sich um eine speziell formulierte wässrige Epoxidharzemulsion. Der Auftrag erfolgte unter gleichzeitiger Ausnutzung des Hydrierverhaltens des Betons. Bei diesem Vorgang wird „das Saugen“ des Betons ausgenützt, um die Haftung der ersten Frischbetongrundierung zum Beton zu erreichen. Der Auftrag erfolgte bei einer Außentemperatur von +2 °C bei relativer Luftfeuchtigkeit von 65 %. Die Betonuntergrundtemperatur lag zu diesem Zeitpunkt bei +12 °C und stieg stetig an.

Am Dienstag, dem 18.12.2012 um 10:00 Uhr erfolgte der 2. Auftrag einer Frischbetongrundierung auf Basis eines Epoxidharzes, das gegen rückwertige Durchfeuchtung gesichert ist. Dieses Epoxidharz muss 100 %ig carbamatfrei ausreagieren um etwaige Haftungsstörungen zur Polyureafolie zu verhindern. Damit der Betonuntergrund wirklich dicht ist um nachfolgend mit dem Sprayroboter porenfrei beschichten zu können wird das Epoxidharz im Flutverfahren aufgebracht und nachgerollt. Verarbeitungstemperatur: +2 °C bis -1 °C (RLF 60–65 %) durch die langanhaltende Reaktionstemperatur im Beton lag die Untergrundtemperatur bei

20 °C bis 22 °C.

Die 2. Grundierung wurde anschließend mit Quarzsand leicht abgestreut, um die Haftung der Polyureafolie auf der 2. Epoxidharzgrundierung zu gewährleisten. Am Mittwoch, dem 19.12.2012 um 10:00 Uhr erfolgte der Auftrag eines lösemittehaltigen Polyureaprimers, der auch bei Temperaturen unter 0 °C komplett

durchreagiert.

Anschließend wurde der Sprühroboter

mit einer GracoHXP3 verbunden und mit dem Beschichtungsvorgang begonnen. Die Abdichtung wurde im Kreuzgang gespritzt.Die gesamte Beschichtungszeit inklusive manuellen Nacharbeiten an den Anschlussstellen, im Randbereich und an den Mastsockeln, sowie den Umstell- und Tankzeiten von 5x15 min. dauerte von 14:00 bis 22:00 Uhr.

Vorteil des Sprühroboter :

• absolut sprühnebelfrei

• kurze Beschichtungszeiten von 650 m2 in zwei Arbeitsgängen (1.300 m2) ca. 6 Stunden

• 100%ige gleichmäßige Schichtstärken

• das Sprühen der Polyureafolie ist auch bei Nacht mit den Sprayroboter möglich gewesen.

Donnerstag 20.12.2012 wurde die Beschichtung mittels Gitterschnitte und Prüfstempeln überprüft. Sämtliche Ergebnisse zeigten, dass die Beschichtung/Abdichtung voll am Beton haftet (Betonabriss in 6 mm bis 1 cm Tiefe, alle Prüfstempel hatten Betonbruch).

Am 30.12.2012 wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, sämtliche Haftzugswerte haben schon die normmäßigen Werte > 1,5N/mm2 erreicht und bei allen Prüfstellen war der Abrissbruch im Beton.

Kommentar von Helmut Rojek: Dieses System ist nur von Fachspezialisten zu verlegen, die auch über die entsprechenden Kenntnisse im Umgang mit Beton und die Funktionsweisen moderner Bauchemieprodukte verfügen. Das System funktioniert nur, wenn die Parameter des W/Z-Wertes, Hydrationseigenschaften des Betons, Betontechnologie, wie auch die Zeitfenster, Umgebungstemperaturen sowie die Eigenschaften der einzelnen Materialien und Verlegeparameter genauestens beachtet und eingehalten werden. Also nichts für „Möchtegernbeschichter“ die Physik und die Chemie kann man nicht betrügen!


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